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Über das Journal
meta-carto-semiotics ist an theoretischen Beiträgen interessiert, die sich mit Kartographie in einem weiteren Sinne beschäftigen. Obwohl die Frage, was eine solche „Kartographie im weiteren Sinne“ umfassen soll, bereits für sich genommen ein lohnendes Thema im Rahmen von meta-carto-semiotics darstellt, wollen wir versuchen, die zukünftigen Diskussionen in diesem E-Journal durch die folgende, grobe und vorläufige Definition vorzubereiten: Kartographie befasst sich mit Repräsentationen von räumlichen Realitäten für Nutzer/innen. Konsequenterweise beschäftigen sich kartographische Theorien in verschiedener Weise mit den unterschiedlichen Relationen zwischen Repräsentation (z.B. Karte), Nutzer/innen und Realität. Da semiotische Theorien zahlreiche Möglichkeiten bieten, diese eben erwähnten Beziehungen zu strukturieren, bildet die Semiotik auch einen wesentlichen Bestandteil dieser Zeitschrift und auch ihres Namens. Weiters bietet die Semiotik solide Grundlagen sowohl für andere Theorien, die bereits auf Fragen der Kartographie angewandt wurden, wie z.B. Kommunkationstheorien und Informationstheorien, als auch für gegenwärtige kartographisch-theoretische Ansätze und zukünftige Entwicklungen.
Darüber hinaus können die Zielsetzungen von meta-carto-semiotics auch auf Basis der Aufgabenbereiche der Kommission für Theoretische Kartographie der Internationalen Kartographischen Vereinigung ergänzt werden um die folgenden Themenstellungen: allgemeine und angewandte Kartosemiotik, Kartensprache und kartographische Konzeptionen, kognitive Prozesse in der kartographischen Kommunikation, kartographische Ontologien, Terminologien und Toponymie. Dabei sind nicht nur die Elaboration theoretischer Strukturen in der Kartographie, sondern auch deren gegenseitige kritische Vergleiche von besonderem Interesse für meta-carto-semiotics.
Die Frage, was Kartographie und kartographische Theorien sind, impliziert logischerweise die Gegenfragen: Was gehört nicht zur Kartographie? Wo liegen die Grenzen der Kartographie? Diese Fragen adressieren auch das Verhältnis zwischen traditioneller Kartographie und verschiedenen jüngeren Wissenschaftsdisziplinen, deren Interessen sich mit jenen der Kartographie zumindest teilweise überschneiden, wie z.B. im Falle von "Spatial Information Theory", "Visual Analytics", "Knowledge Visualization" oder “(Geo-)Informatics”.
In diesem Sinne wendet sich meta-carto-semiotics explizit auch an Wissenschaftler/innen anderer Disziplinen, die sich zwar selbst nicht als Kartographinnen oder Kartographen bezeichnen, aber dennoch der Meinung sind, dass ihre Forschungen für die Funktion und Optimierung von Repräsentationen räumlicher Wirklichkeiten von Bedeutung sind. Schließlich, und als weitere Konsequenz des oben Gesagten, sind auch empirische Untersuchungen zu den genannten Fragen ausdrücklich willkommen.
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